Euer Freitag sei gesegnet werte Geschwister!
Unser erhabener Herr gebietet in dem Koranvers, den ich vorgelesen habe: „O ihr Menschen, Wir haben euch von Mann und Weib erschaffen und euch zu Völkern und Stämmen gemacht, daß ihr einander kennenlernt. Wahrlich der Angesehenste von euch ist vor Allah der, der unter euch der Gerechteste ist, Siehe, Allah ist allwissend, allkundig." [1]
Und unser Prophet (s.a.v.) gebietet in dem Hadith, das ich vortrug: „Ihr sollt wissen, daß eure Frauen Rechte über euch haben, genauso wie ihr Rechte über sie habt." [2]
Meine Geschwister!
Durch seine Intelligenz, sein Verantwortungsbewußtsein und seine Ehre hat der Mensch einen besonderen Wert im Angesicht Allahs. Es verbirgt natürlich zahlreiche Weisheiten in sich, daß Mann und Frau mit unterschiedlichen Eigenschaften erschaffen wurden. Es ist jedoch Tatsache, daß Männer und Frauen als Mensch die gleiche Ehre haben und als Diener Allahs die gleiche Verantwortung tragen. Es ist wohl die Pflicht von Frauen als auch von Männern, nach dem Willen Allahs zu leben, dafür zu arbeiten, daß Gutes, Recht und Erbarmen auf Erden verbreitet und Böses, Drangsal und Unrecht verhindert wird. Denn unser Herr befiehlt: „Wer aber Gutes tut, ob Mann oder Weib und gläubig ist, die werden in den Himmel gelangen und werden kein bischen Unrecht erleiden." [3]
Werte Moslems!
Im Koran kommen zahlreiche Verse über die Stellung der Frau in der Gesellschaft, den Wert und die Rechte der Frau im Angesicht Allahs und ihre Rechte vor. Beginnend mit Eva, die Mutter der Menschheit, erzählt der Koran über viele Frauen, die Spuren in der Menschengeschichte hinterlassen haben. Asiye, mit ihrem Glauben und Mut, Maria, mit ihrer Tugend und Geduld, Hacer, mit ihrer Treue und Ergebenheit stellen für uns große Vorbilder dar. Hatice glaubte als Erste an unseren Propheten und unterstützte ihn mit voller Kraft. Die erste Märtyrerin im Wege des Islams ist mit ihrer Liebe zu ihrem Glauben Sümeyye. Die Frau, die aus dem Hause des Propheten den Menschen Wissenschaft, die Sunnah und Weisheit verbreitete, war Aisha. Angesichts dieser Beispiele beziehen sich unsere Religion, unser Nationalismus und unsere Zivilisation immer nur darauf, die Ehre und Rechte der Frauen zu schützen. Jede fossile Auffassung und grausame Handlung gegen Frauen sind Reste der Dchahiliya-Zeit (Zeitalter des Unwissens).
Werte Moslems!
Jeder Mensch kommt mit seinen Grundrechten auf die Welt und den Menschen wegen geschlechtlicher Diskriminierung seine Rechte berauben, steht weder dem Islam noch dem Gewissen. Trauern über die Geburt eines Mädchens, es geringachten, ihm sein Recht auf Bildung berauben und es im jungen Alter verheiraten, ist Despotismus. Doch unser Prophet, der selbst Vater von vier Mädchen war, verkündete uns, daß Mädchen Segen und Barmherzigkeit für uns sind. „…Wer Strapazen erduldet während er seine Töchter großzieht, den werden seine Töchter vom Höllenfeuer befreien." [4]
Meine Geschwister!
Im folgenden Koranvers wird die Tatsache erläutert, daß das Gründen einer Familie für Mann und Frau Frieden bedeutet: „Und unter Seinen Zeichen ist dies, daß er Gattinnen für euch erschuf aus euch selbst, auf daß ihr Frieden in ihnen fändet, und Er hat Liebe und Mitleid zwischen euch gesetzt. Hierin sind Zeichen, für ein Volk, das nachdenkt." [5]
Unsere Ehegattin ist unsere Lebenspartnerin, mit der wir die Last des Lebens, unseren Trauer und unser Leid sowie unsere Freude und unser Glück teilen. Unser Prophet definiert Frau und Mann folgenderweise: „Zwei Hälften eines Ganzes, die einander vervollständigen." [6]
Sie lehren uns, sich mit Liebe und Vertrauen aneinander zu binden und sich gegenseitig zu schützen und zu unterstützen. Denn eine gesunde, friedliche und starke Gesellschaft bauen Männern und Frauen zusammen auf.
Geehrte Moslems!
Die Menschheit macht heute wie allgemein auch was Frauenrechte betrifft, eine harte Prüfung durch. In vielen Gebieten der Welt sind Frauen von Krieg, Gewalt und Tyrannei betroffen. Frauen, die sich vor Schmerzen winden, gefangengenommen oder zur Auswanderung gezwungen werden, warten auf Hilfe.
Und als die Ummah eines Propheten der uns gebietet: „Und über eure Frauen fürchtet euch vor Allah. Denn sie sind euch von Allah anvertraut worden, und ihr habt sie im Namen Allahs geheiratet, "[7] können wir uns leider für die Ehre unserer Frauen nicht richtig einsetzten. Obwohl wir genau wissen, daß wir dem Weg unseres Propheten folgen müssen, der sein Leben lang keine einziges Mal Gewalt gegen seine Gattinnen angewendet hat, vergessen wir, daß wir unsere Gattinnen weichherzig behandeln müssen. Leider kommen Fälle wir Vergewaltigung, Gewalt und Frauenmorde immer mehr vor.
Angesichts dieser entsetzenden Tatsache, laßt uns die Frauen barmherzig, gerecht und paritätisch behandeln. Laßt uns der Weisung unseres Propheten folgen, der gebietet: „ Der beste unter euch ist der, der sich zu seiner Gattin am schönsten verhält."[8] Laßt uns als Moslems, die ihr Gewahrsam wie ihren Augapfel hüten beten:
„Oh unser Herr!
"Unser Herr! Gewähre uns an unseren Frauen und Kindern Augentrost, und mache uns zu einem Vorbild für die Gottesfürchtigen." [9]
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[1] Hucurât, 49/13.
[2] Tirmizî, Radâ, 11.
[3] Nisâ, 4/ 124.
[4] Buhari Zekat, 10.
[5] Rûm, 30/21.
[6] Ebû Dâvûd, Tahâret, 94.
[7] Müslim, Hac, 147.
[8] Tirmizî, Radâ, 11.
[9] Furkân, 25/74.
Hazırlayan: Din Hizmetleri Genel Müdürlüğü