Miradsch-Nacht


Ehrenwerte Muslime!

Wie in jeder Epoche der Geschichte haben auch die Gottesleugner in Mekka keine Grenzen in Bezug auf Folter und Quälereien gesetzt, um die Einladung zum Islam zu verhindern und einen sozialen und wirtschaftlichen Boykott gegen Muslime organisiert. Gerade als der Boykott vorbei war,  hat unser Prophet (Gott segne ihn), seinen Onkel Abu Talib, der ihn immer in Schutz nahm, und seine geliebte Ehefrau, unsere Mutter Hatice, die ihn in beschwerlichen Zeiten unterstützte, verloren. Die Gottesleugner, die dachten, der Prophet sei schutzlos, verstärkten die Grausamkeit und Leiden, die sie ihm zufügten. Der Gesandte Allahs (s. a. s), der einen Ausweg suchte, ging nach Taif, um den Islam kundzugeben. Dort wurde er jedoch auch beleidigt. Er wurde sogar gesteinigt und seine gesegneten Füße haben geblutet. In einer Zeit, in der er am meisten Trost brauchte, nahm Allah, der Allmächtige, den Habibi in Schutz und gewährte ihm ein Mirakel mit der nächtlichen Reise und Mirac.

Liebe Gläubige!

Unser Herr, der Allmächtige, hat in dem Koranvers, den ich am Anfang las, befohlen: "Allah, der seinen Diener bei Nacht von der al-Haram Moschee bis zur al-Aqsa Moschee, deren Umgebung wir gesegnet haben, reisen ließ, damit wir ihm einige von unseren Koranversen zeigen, ist allmächtig. Er ist zweifelsfrei der Allhörende, der Allsehende.""[1]

Isra ist die nächtliche Reise unseres geliebten Propheten von der al-Haram Moschee in Mekka nach Jerusalem in die al-Aqsa Moschee. Und Mirac ist die Bezeichnung der Anerkennung von der al-Aqsa Moschee bis zum höchsten Amt.

Ehrbare Muslime!

Der Gesandte Allahs (s. a. s) ist mit drei großen Geschenken aus dem Mirac zu seinem Volk zurückgekehrt.[2] Das erste dieser Geschenke ist das fünfmalige Beten, das der Prophet „das Licht meiner Augen"[3] nannte. Das Gebet ist die Manifestation des starken Glaubens zwischen Allah und dem Diener. Das Gebet ist der geistige Aufstieg des Gläubigen, der sich nach Qibla richtet, in die Knie geht und mit der Stirn den Boden berührt. Das Gebet besteht nicht nur aus einer Form. Im Gegenteil, das Gebet ist eine Anbetung, die sowohl den Menschen als auch den Geist und das Herz umfasst. Ein Mensch, der betet, ist auch eine Person, von dem erwartet wird, dass er moralisch, ehrlich, bescheiden, mitfühlend und fair ist. Eben deshalb wurde im Koranvers befohlen "Gewiss, das Gebet hält davon ab, das Schändliche und das Verwerfliche zu tun"[4].

Ein weiteres Geschenk von Mirac sind die letzten beiden Verse der Sure Baqara, die wir als "Amenerresulu" kennen und nach dem Nachtgebet aufsagen. Diese Koranverse erinnern uns an die Prinzipien des Glaubens, an die Besinnung der Dienerschaft und an das Verantwortungsbewusstsein. Es teilt uns mit, dass wir für alles, was wir auf der Welt tun, zur Rechenschaft gezogen werden. Es lehrt uns, wie wir unseren Herrn von Herzen anbeten und anflehen sollen.

Das letzte Geschenk von Mirac ist die frohe Botschaft, dass denjenigen aus der Umma von Mohammed, die keinen Schirk begangen haben, ihre Sünden vergeben werden und sie in den Himmel gelangen.

Ehrenwerte Muslime!

Das Gewahrsam des Mirac, das in unserem Herzen blutet, ist Jerusalem und die al-Aqsa Moschee. Jerusalem, das seit Jahrhunderten unter der Herrschaft von Muslimen als "die Heimat von Frieden von Erlösung" genannt wurde, hat sich heute zu einem Territorium der Besatzung, Unterdrückung, Gewalt und des Leids entwickelt. Diejenigen, welche die Religionsfreiheit missachten, die gegen die Unantastbarkeit des Tempels verstoßen, hindern die Gläubigen daran, in der al-Aqsa Moschee zu beten, andererseits ermorden sie brutal unschuldige Muslime, die am Freitag in einer Moschee in Neuseeland gebetet haben.

Es darf nicht vergessen werden, dass keine Gewalttätigkeit Muslime daran hindern wird, in Jerusalem, in der al-Aqsa Moschee, in allen Moscheen der Erde zu beten. Die Tyrannen, die es auf den Frieden, die Behaglichkeit und die Hoffnung abgesehen haben, werden Opfer des Feuers sein, die sie entfacht haben. In der Tat sagt Allah der Allmächtige im Koran: "Wer kann denn noch grausamer als derjenige sein, der versucht in den Moscheen Allah's zu verhindern, dass sein Name genannt wird und bestrebt diese ruinieren? Eigentlich müssten diese mit Scheu dort eintreten. Es gibt Schande für solche in der Welt und eine große Qual im Jenseits."[5]

Heilige Gläubige!

Möge die Mirac Nacht Klarheit in unseren Gedanken, Erleichterung in unseren Herzen, Frieden in unserem Leben schaffen. Lasst uns dem Aufruf Allah's zum Gebet innig Folge leisten und Schulter an Schulter beten.  Lasst uns mit der Reichhaltigkeit von Mirac Allah anbeten. Erinnern wir uns noch einmal an die Ehre des Glaubens und die Verantwortung für die Dienerschaft. Lasst uns nicht unsere Hoffnung vermissen und unser Gebete verpassen, um Mirac Nächte zu erreichen, in der Jerusalem und die al-Aqsa Moschee frei sind.

Ich flehe unseren allmächtigen Herrn an, dass die Nacht, die wir erleben werden, die den nächsten Dienstag mit Mittwoch verbindet, zur Einheit und Zusammengehörigkeit, Aufstieg und Erhebung der Islam Welt führt.


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[1] İsrâ, 17/1.

[2] Müslim, Îmân, 279.

[3] Nesâî, Işratü'n-nisâ', 1.

[4] Ankebût, 29/45.

[5] Bakara, 2/114.

Generaldirektion für religiöse Dienste

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