Der Moslem Ist Ein Guter Nachbar


Ehrenwerte Muslime!

In dem Vers, den ich las, befiehlt unser allmächtiger Herr: "Betet nur Allah an und gesellt Ihm nichts und niemanden bei. Seid gut zu Eltern, Verwandten, Waisen, Armen, nahen Nachbarn, entfernten Nachbarn, engen Freunden, Reisenden, zu denen, die unter Eurem Befehl stehen. Allah liebt niemals jemanden, der hochmütig ist und sich rühmt."[1]

In dem Hadith, den ich las, sagt der Gesandte Gottes (s.a.s.): "Der beste der Nachbarn vor Allah ist der, der seinen Nachbarn am besten behandelt."[2]

Ehrwürdige Gläubige!

Die Nachbarschaft ist ein wesentlicher Bestandteil unseres gesellschaftlichen Lebens. Unsere Nachbarn sind die Menschen, die wir jeden Tag treffen, die friedvoll und vertrauensvoll sind, an deren Begrüßung wir uns gewöhnt haben und die uns beistehen, wenn wir darauf angewiesen sind.  Unsere Gemeinde, unsere Nachbarschaft, unser Bezirk, unsere Provinz und unser Land haben auch Nachbarn. Fairness, Höflichkeit, Respekt und Mitgefühl sind die Grundprinzipien aller Arten von Nachbarschaftsbeziehungen. Ein Nachbar mit moralischen Tugenden, der menschliche Werte respektiert, die Ehre und Würde seines Nachbarn schützt, ist einer der größten Segen des Weltlebens.

Ehrenwerte Muslime!

Die Nachbarn haben so viele Rechte gegenseitig, dass unser geliebter Prophet befiehlt "Gabriel hat mir so viel über das Recht des Nachbarn erzählt, so dass ich fast gedacht habe, dass er den Nachbarn zum Nachfolger des Nachbarn bestimmen würde"[3]. Dem Nächsten etwas Gutes zu tun und sich ihm gegenüber gut zu verhalten, ist nach den Worten des Propheten die Notwendigkeit, ein Gläubiger zu sein.[4]

Der Gläubige lässt mit der Reife aus seinen Glauben seinen Nachbarn nicht allein und ohne Hilfe. Er unterstützt seinen Nachbarn in jeder Hinsicht, ob materiell oder immateriell. So sehr, dass sogar eine gläubige Frau weiß, dass der Rat des Propheten darin besteht, sich um den Nachbarn zu kümmern, indem sie beim Kochen die Suppe mit etwas mehr Wasser zubereitet. Es ist die Pflicht eines jeden Gläubigen aus der Nachbarschaft, seinen schmerzvollen, süßen Tag zu teilen, den Nachbarn zu besuchen, wenn er krank ist, im Falle Todes an seiner Beerdigung teilzunehmen und seine Familienmitglieder in die Obhut zu nehmen.  

Ehrenwerte Gläubige!

Wie traurig es ist, dass heute viele Nachbarn, die unter dem Dach des gleichen Mehrfamilienhauses leben und in den Abendstunden den Rücken gegen dieselbe Wand lehnen, sich nicht kennen. Die Nachbarn grüßen sich noch nicht mal, die Leiden sind nach Tagen zu bemerken, die Freuden bleiben zwischen den vier Wänden. Der heutige Mensch ignoriert seine Seele und sein Herz, während er im Welttrubel rennt und die nachbarschaftlichen Beziehungen vernachlässigt, die seine Sorgen heilen könnten. Mit der Schwächung der Nachbarschaft haben wir leider unsere guten Qualitäten des Kennenlernens, Verstehens, Tolerierens und Verzeihens verloren.

Ehrwürdige Gläubige!

Lasst und diesen Freitag ein Fazit ziehen, inwieweit wir uns als Gläubige an die Nachbarschaftsmoral und die Nachbarschftsrechte halten. Lasst uns unsere Nachbarn herzlich und aufrichtig grüßen, lasst es uns nicht versäumen die Kinder zu fragen, wie es ihnen geht und die Jugendlichen liebenswürdig zu behandeln. Lasst uns die Trauer und die Freude unserer Nachbarn teilen. Wir sollten den ernsten Hinweis unsere Propheten beachten, der befiehlt hat "Niemand kann den Himmel betreten, wenn sein Nachbar sich des Bösen nicht sicher ist". Lassen Sie uns ein Höchstmaß an Sensibilität zeigen, um Schäden an unseren Nachbarn durch unsere Hände und unsere Sprache zu vermeiden. Nehmen wir den Hadith unseres Propheten "derjenige, der satt ruht, während sein Nachbar hungert, gilt nicht als ein ordnungsgemäßer Gläubiger" als ein Prüfstein. Welchen unserer Nachbarn haben wir das letzte Mal besucht oder welchen Nachbarn haben wir in unserer Wohnung bewirtet? Lasst uns fragen.

Ehrwürdige Muslime!

Gute Beziehungen zu den Nachbarn aufzubauen, ist genauso wie das Beten eine Notwendigkeit unseres Glaubens. Es ist ein moralisches Erfordernis, dass in unseren Nachbarschaftsbeziehungen der Sinn für Liebe, Respekt, Hilfeleistung und Solidarität herrscht.

Lasst uns alles was wir zu unseren Gunsten wünschen, auch für unseren Nachbarn wünschen. Lasst uns unseren Nachbarn vor dem Bösen bewahren, das wir für uns nicht wünschen. Gemeinsam mit unseren Körpern sollen auch unsere Herzen Nachbarn sein.


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[1] Nisâ, 4/36.

[2] Dârimî, Siyer, 3; Tirmizî, Birr, 28.

[3] Tirmizî, Birr, 28.

[4] İbn Mâce, Zühd, 24; Tirmizî, Zühd, 2.

Generaldirektion für religiöse Dienste

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