Im Leben der irdischen Welt sind wir mal dankbar, weil wir Gaben erhalten; mal sind wir geduldig, weil wir Schwierigkeiten erleben. Wir bemühen uns nicht nur Erfolg und Glück, sondern auch Trauer und Schmerz mit Glauben zu begegnen. Wir haben einen einzigartigen Segen, der unseren Glauben und unsere Ergebenheit in jeder Situation stärkt und unserem Leben Hoffnung und Widerstandskraft verleiht. Dieser Segen ist das "Bittgebet", das Wesen der Gottesdienste.
Das Bittgebet ist unser aufrichtiges Flehen und unsere Bitte an Allah. Es ist unser Bekenntnis zur Schwäche angesichts seiner einzigartigen Macht. Es ist unser Bestreben Zuflucht in seiner Gnade und Vergebung zu suchen. Ihm unsere Dienerschaft anzubieten und Ihn um Hilfe zu bitten.
Verehrte Gläubige!
In dem Vers, den ich zu Beginn meiner Predigt las, befiehlt unser allmächtiger Rabb: "Meine Diener, wenn sie Dich nach mir fragen, lass sie wissen, dass ich ihnen sehr nahe stehe. Wenn jemand zu mir betet, antworte ich auf die Bitte des Betenden. Also sollten meine Diener meiner Einladung folgen und an mich glauben, damit sie den richtigen Weg finden."[1]
Ein Name von Allah Ta'ala lautet "al-Mujib", also "Erhörer der Gebete". Unser Rabb, der uns näher ist als wir selbst, ist derjenige, der alle unsere heimlichen und offenen Gebete hört, darüber wissend ist und diese annimmt.
Werte Muslime!
Der Gesandte Allah's (s.a.s), dessen Zeuge wir seiner Liebe und Hingabe an seinen Rabb waren, hat es nie ausgelassen zu beten. Tag und Nacht, in der Menge und allein, wenn er sich gefreut hat, in Angst war, getrauert hat, an das Jenseits gedacht hat, in seinem Heim, auf der Kanzel, auf der Reise, kurz und gut er hat zu jedem Zeitpunkt und an jedem Ort gebetet. Er ist mit Gebeten durch das Leben gegangen. Er war es auch, der uns gelehrt hat, wie man betet.
Morgens, wenn der Tag begann, hat unser Prophet wie folgt gebetet: "Mein Allah! Wir haben mit Deiner Macht den Morgen erreicht und mit deiner Macht gehen wir auf den Abend zu. Wir leben mit deiner Macht und sterben mit deiner Macht. Und unsere letzte Rückkehr ist auch nur zu Dir."[2]
Der Gesandte Allah's der in all seinen Werken während des ganzen Tages die Zustimmung All
ah's suchte, verließ sich immer auf ihn, vertraute ihm und betete wie folgt "mein Allah! Gib mir das Gesegnete und wähle das am meisten Gesegnete für mich."[3]
Er flehte Allah wie folgt an "mein Allah! Gib uns Güte in der Welt und Güte im Jenseits. Behüte uns vor der Hölle!"[4]
Endlich wurde es Abend, der Tag endete, der Prophet hat die Nacht mit folgendem Gebet begegnet: "Oh Rabb! Ich wünsche Segen für das, was heute Abend passiert ist und was als nächstes passieren wird. Ich suche Zuflucht bei Dir vor dem Bösen, was heute Abend passiert ist und was als nächstes passieren wird."[5] Als er zu Bett ging, betete der Gesandte Allah's, unser Herr, wie folgt: "Während es viele gibt, die keinen Zufluchtsort und Menschen um sich haben, die ihre Bedürfnisse befriedigen; sei Allah gelobt, der uns sättigt, unsere Bedürfnisse befriedigt und uns beherbergt."[6]
Werte Gläubige!
Das Gebet ist die Flucht des Dieners zu Rabb, um Heilung für die Probleme zu finden, vor allen Arten von Übel geschützt zu werden und fern von sichtbaren und unsichtbaren Katastrophen zu sein. Schließlich hat der Prophet wie folgt Zuflucht bei seinem Rabb gesucht: "Mein Allah! Ich suche Zuflucht bei Dir vor Hilflosigkeit, Faulheit, Geiz, Feigheit, vor dem Alter und vor den Grabqualen. Mein Allah! Gewähre meiner Seele Taqwa und reinige sie; du bist derjenige, der sie am besten reinigen wird. Du bist sein Freund und Vormund. Mein Allah! Ich suche Zuflucht bei dir vor den Herzen, die nicht ehrfürchtig sind, der unersättlichen Seele, der Wissenschaft, die keinen Nutzen bringt, und dem Bittgebet, das nicht angenommen wird."[7]
Werte Muslime!
Ein Gläubiger sollte niemals denken, dass seine Bittgebete nicht angenommen werden. Schließlich teilt der Prophet (s.a.s) in einem Hadith mit: "Solange keiner von euch sagt, 'ich habe gebetet, aber meine Gebete wurden nicht angenommen' und eilt, von dem werden die Gebete erhört."[8] In der Tat lässt uns unser allmächtiger Rabb, manchmal durch unsere Gebete, unzählige Segnungen erreichen. Und manchmal beseitigt er eine Katastrophe. Manchmal vergibt er unsere Sünden. Und manchmal gibt er uns etwas, das segensreicher ist als das, was wir gewünscht haben.
Lasst uns also glauben, dass unsere Gebete an unseren Rabb auf jeden Fall erhört werden. Lasst uns des Segens, des Friedens und der Sicherheit nicht entbehren, die mit dem Gebet einhergehen. Vergessen wir nicht, für unsere Familie, für unsere Lieben, für unsere gläubigen Brüder und die Unterdrückten zu beten, genau wie für uns selbst. Versuchen wir, die Bittgebete unsere Eltern, der Kranken, Alten und Bedürftigen zu erhalten.
Ich beende meine Predigt mit einem Gebet unseres Propheten:
"Mein Allah, gewähre mir den rechten Weg, Taqwa, Tugend und Herzensreichtum."[9]
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[1] Bakara, 2/186.
[2] Tirmizî, Deavât, 13.
[3] Tirmizî, Deavât, 85.
[4] Ebû Dâvûd, Vitr, 26.
[5] Müslim, Zikir, 75.
[6] Tirmizî, Deavât, 16.
[7] Müslim, Zikir, 73; Nesâî, İstiâze, 13.
[8] Ebû Dâvûd, Vitr, 23.
[9] Müslim, Zikir, 72.
Generaldirektion für religiöse Dienste