Reuebekundung (Tawba)-Der Wille, sich von Sünden zu reinigen


Verehrte Muslime!

In dem Vers, den ich rezitiert habe, verkündet Allah, Der Allmächtige: „Oh ihr, die ihr glaubt! Kehrt euch Allah zu, in aufrichtiger Reue. Vielleicht deckt Allah eure Missetaten und führt euch in Gärten ein, durcheilt von Bächen […]."[1]

In dem Hadith (Überlieferung), den ich gelesen habe, verkündet der Gesandte Allahs (s.a.w.): „Wer seine Sünde bereut, ist wie jemand, der keine Sünde hat."[2]

Geehrte Muslime!

Vom Menschen wird verlangt, dass er sich immer dem Guten und Schönen zuwendet. Das bedeutet, ein Leben in Übereinstimmung mit den Geboten und Verboten Allahs, Des Allmächtigen, zu führen. Manchmal wird der Mensch jedoch wissentlich oder unwissentlich zur Sünde getrieben, denn er ist sowohl dem Guten als auch dem Bösen zugeneigt. Die Reuebekundung (Tawba), die Allah, Der Allmächtige, Seinen Dienern schenkt, ist eine Tür der Barmherzigkeit und die Hoffnung, sich von Sünden zu reinigen.

Geschätzte Muslime!

Tawba bedeutet, mit unserem Nafs (Triebseele) abzurechnen, unsere Sünden aufrichtig und innig zu bereuen, nicht auf Fehlern und Sünden zu beharren und die Entschlossenheit zu zeigen, diese nicht zu wiederholen. Es bedeutet, zu versprechen, kein Sklave unserer Begierden und Gelüsten zu sein. Tawba ist das Reinigen unserer, von Sünden befleckten, Herzen von ihrem Rost, um erneuert zu werden und einen reinen Neuanfang machen zu können. Es bedeutet, die Zuneigung und die Zufriedenheit unseres allmächtigen Schöpfers zu beabsichtigen.

 

Verehrte Muslime!

Unser allmächtiger Schöpfer, Der die Sünden verbirgt und sehr vergebend und barmherzig ist, lädt uns zur Tawba ein.

وَتُوبُٓوا اِلَى اللّٰهِ جَم۪يعاً اَيُّهَ الْمُؤْمِنُونَ لَعَلَّكُمْ تُفْلِحُونَ

„[…] Oh ihr Gläubigen, bekehrt euch zu Allah, damit es euch wohl ergeht."[3]

So lasst uns unsere Reue von unseren Zungen in unseren Herzen vertiefen und uns aufrichtig unserem Schöpfer zuwenden, der „Tawwab" (Der Vergebende) ist. Lasst uns unsere Herzen und Seelen mit aufrichtiger und reiner Reue reinigen und die Bindung zwischen uns und unserem Schöpfer stärken. Lasst uns mit Bedauern und Tränen zu Ihm umkehren, Reue (Tawba) bekunden und um Vergebung bitten (Istighfar), da wir Ihm kein würdiger Diener waren. Lasst uns um Vergebung bitten, weil wir dem Gesandten Allahs (s.a.w.) keine würdige Ummah (Glaubensgemeinschaft) waren. Lasst uns um Vergebung bitten, weil wir das Böse auf Erden nicht verhindern und das Gute etablieren konnten. Lasst uns für die Lügen, Verleumdungen und schlechten Worte Reue bekunden, die wir mit unseren Zungen begangen haben. Lasst uns um Vergebung bitten für unsere Hände, die nach Haram (Verbotenem) gegriffen haben und für unsere Füße, die uns zur Sünde geführt haben; auch dafür um Vergebung bitten, dass wir unsere Augen und Ohren nicht vor Haram geschützt haben. Lasst uns für die schlechten Eigenschaften wie Groll, Neid, Arroganz und Egoismus Reue bekunden, die unsere Herzen bedecken. Lasst uns Reue bekunden (Tawba) und um Vergebung bitten (Istighfar), dass wir unser Leben nicht mit rechtschaffenen Taten bereichern konnten; unermüdlich und immer wieder …

Geehrte Muslime!

Ich beende meine Predigt mit dem besten Tawba- und Istigfar-Bittgebet, das unser Prophet (s.a.w.) uns gelehrt hat. Bitte wiederholt meine Worte von ganzem Herzen:

„Oh Allah! Du bist mein Schöpfer, es gibt keinen Gott außer Dir. Du hast mich erschaffen;  ich bin Dein Diener. Ich bin bemüht, meinem Versprechen Dir gegenüber soweit wie möglich, treu zu sein, und ich vertraue auch auf Dein Versprechen. Ich suche Zuflucht bei Dir vor dem Unheil meiner Taten. Ich gestehe Deine Gunst mir gegenüber. Ich gestehe auch meine Sünden. Vergebe mir meine Sünden, denn es gibt niemand außer Dir, der die Sünden vergeben kann."[4]


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[1] At-Tahrim, 66/8.

[2] İbn Mâce, Zühd, 30.

[3] An-Nur, 24/31.

[4] Tirmizî, Deavât, 15.

Generaldirektion für religiöse Dienste

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