Die Sucht Eine Krankheit, die mit der Menschenwürde unvereinbar ist


Verehrte Muslime!

In dem Vers, den ich rezitiert habe, verkündet Allah, Der Allmächtige: „Und wahrlich, Wir zeichneten die Kinder Adams aus und trugen sie über Land und See und versorgten sie mit guten Dingen und bevorteilten sie gegenüber den meisten Unserer Geschöpfe."[1]

Verehrte Muslime!

Unser Allmächtiger Schöpfer hat den Menschen als „die Krone der Schöpfung", das heißt als das ehrenhafteste Mitglied des Daseins erschaffen. Um seine reine Beschaffenheit zu bewahren und sicherzustellen, dass er das Glück im Diesseits und Jenseits erlangt, hat Allah dem Menschen einige Grenzen aufgezeigt. Er hat alle Schönheiten, die dem Zweck und der Weisheit der menschlichen Schöpfung entsprechen, als halal (rein) erlaubt; andererseits alle Schlechtigkeiten, die die Ehre und Würde des Menschen verletzten, als haram (unrein) verboten. Eines der Verbote unserer erhabenen Religion ist die Sucht, die dem Menschen den freien Willen nimmt und ihn zu körperlicher und geistiger Auflösung führt.

Geschätzte Muslime!

Die Sucht ist ein ernstes Problem, das die Gesellschaften unserer Zeit zutiefst erschüttert. Abhängigkeiten wie Alkohol, Drogen, Glücksspiel, Zigaretten und Technologie bedrohen unsere Kinder, Jugendlichen, die zukünftigen Generationen und die gesamte Menschheit. Denn die Sucht öffnet vielen Krankheiten Tür und Tor. Durch sie wird die Gewalt geschürt, die mit der Menschenwürde nicht vereinbar ist. Familien, die mit tausendundeiner Anstrengung gegründet wurden, zerfallen; das Zuhause wird zerstört. Mit illegalen Profiten werden Hass und Feindschaft gesät. Unter der virtuellen Gefangenschaft werden reale Verantwortlichkeiten vergessen und vernachlässigt. Viele Menschen verlieren sich weit weg vom wirklichen Leben im Strudel der Einsamkeit; sie jagen nach dem falschen Glück in der Welt der Träume.

Verehrte Muslime!

Die Sucht ist eine Krankheit, die uns unseren Daseinszweck vergessen lässt, und vor allem ist es Undankbarkeit gegenüber den Segnungen, die unser Schöpfer uns verliehen hat, wie Verstand, Wille, Gesundheit, Leben und Reichtum. Was uns gebührt ist, die Ehre des Menschseins nicht zu überschatten; nicht nur unser Heute, sondern auch unsere Zukunft und unser Jenseits nicht zu gefährden.

Daher ist es unsere Pflicht, gegen alle Formen der Sucht wachsam zu sein. Es geht darum, alle Arten von schädlichen Substanzen wie Alkohol und Drogen, die die größten Feinde unserer körperlichen und geistigen Gesundheit sind, zu meiden und andere zu mahnen; unser Leben, unser Eigentum und unseren Reichtum nicht mit der Geißel des Glücksspiels zu verschwenden; die Technologie bewusst anzuwenden, ohne unsere Zeit verschwendet; nicht zu vergessen, dass gute Gewohnheiten und edle Moral innerhalb der Familie erworben werden und dass unsere Kinder nur mit unserer Aufmerksamkeit und Unterstützung von der Sucht fernbleiben können; und sollte es in unserer Familie oder in unserem Umfeld Menschen mit Suchtproblemen geben, diese an die zuständigen Suchtberatungs- und Behandlungszentren zu verweisen.

Verehrte Muslime!

Ich beende meine Predigt mit der folgenden Warnung des Gesandten Allahs (s.a.w.): „Am Tag des Gerichts wird sich der Mensch nicht von der Gegenwart seines Schöpfers entfernen können, ohne zuvor über fünf Dinge Rechenschaft abzugeben: Wo und wie er sein Leben verbracht hat, wofür er seine Jugend vergeudet hat, womit er seinen Reichtum erworben hat, wofür er seinen Reichtum ausgegeben hat und ob er nach seinem Wissen gehandelt hat oder nicht."[2]


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[1] Isra, 17/70.

[2] Tirmizî, Sıfatü'l-kıyâme, 1

Generaldirektion für religiöse Dienste

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