Aufgrund unseres Glaubens lieben wir unsere gläubigen Geschwister von Herzen, zeigen Respekt und Mitgefühl.
Wir unterstützen einander wie die Gliedmaße eines Körpers. Manchmal erleichtern wir unseren Bruder mit einem Gespräch, manchmal nehmen wir eine Last von seinen Schultern. Mit finanzieller Unterstützung leisten wir Abhilfe und mit unseren Gebeten seelischen Beistand. Denn unsere Quelle der Ehre, unsere große Religion, der Islam, befahl uns, solidarisch zu sein. Allmächtiger Allah, hat gewünscht, dass wir mit unseren verschiedenen Gottesdiensten, vor allem mit Zakat und Fitr, das Bewusstsein für Solidarität erlangen.
Ehrenwerte Gläubige!
Zakat ist eine der fünf fundamentalen Grundlagen, auf denen die wahre Religion Islam aufgebaut ist. Es ist eine Pflicht, ein Gottesdienst, deren Erfüllung von Allah streng befohlen wird. Für die Reichen in religiösem Sinne ist es unabdingbar, einmal im Jahr einen bestimmten Teil ihrer Güter mit den Bedürftigen zu teilen.
Zakat ist ein finanzieller Gottesdienst und eine Dankbarkeit für alle Segnungen unseres Rabb. Zakat verhindert, dass sich Reichtum einseitig ansammelt und inert wird. Indem es die Gefühle der Brüderlichkeit verstärkt, schafft es Liebe und Vertrauen zwischen Arm und Reich. Es schützt den Gläubigen vor vielen schlechten Gewohnheiten, insbesondere vor dem Geiz und der Begierde. Während es einerseits den Besitz reinigt, reinigt es andererseits das Herz des Gläubigen. Es füllt das Leben des Gebers und des Empfängers mit Segen. Schließlich wird im Koran empfohlen "Nimm aus Ihren Besitzen Zakat, somit wirst Du sie reinigen, klären und rühmen"[1]. Unser Prophet (s.a.s), der der Ansprechpartner dieser Anordnung ist, hat uns folgende Anweisung gegeben "Bittet Allah um Heilung für Eure Kranken, indem Ihr Spenden leistet und schützt Euer Eigentum, indem Ihr Zakat gibt."[2].
Werte Muslime!
Fitr ist die Dankbarkeit für die ehrwürdige Schöpfung als Mensch, das Erreichen der Ramadan-Tage, welche die nützlichsten Tage in der Lebenszeit sind und schließlich das Erreichen der Festtage. Jeder Muslim, der das Ende des Ramadans erlebt, muss vor den Festtagen für sich und seine Familie, die er versorgen muss, eine gewisse Hilfe an Bedürftige leisten. So beendete er den heiligen Monat Ramadan, der die Menschen Tag und Nacht zum Gottesdienst einlädt, mit Wohltaten. Fitr ist ein Anlass für die Bedürftigen, sich auf das Fest vorzubereiten, an dem Frieden und der Freude des Festes teilzunehmen.
Werte Gläubige!
Es ist selbstverständlich, dass in einer Gesellschaft Menschen mit unterschiedlichen finanziellen Mitteln zusammenleben. Dass sich dieser Unterschied nicht in den Abgrund verwandelt, ist möglich, indem der Reiche den Armen versorgt. Der Reiche, der nicht erkennen kann, dass der Arme Anrecht hat an seinem Besitz, ist im Nachteil, solange er das Anrecht nicht an den Berechtigten übergibt. Es ist eine Sünde und eine Missetat, Zakat und Fitr zu vernachlässigen. Allah der Allmächtige warnt in dem Koran die Gläubigen wie folgt: "O Ihr Gläubigen! Gibt das was Euch Allah gegeben hat, für ihn aus, bevor der Tag kommt, an dem es keinen Einkauf- und Verkauf, Freundschaft und Vermittlung gibt...."[3]
Ehrenwerte Muslime!
Lasst uns unsere Brüderschaft mit Zakat und Fitr segnen. Lasst uns, wie in jedem Moment unseres Lebens, auch in diesem Ramadan Vorläufer für Wohl- und Guttaten sein. Lasst unsere Almosen an unseren dürftigen Geschwistern übermitteln, bevor wir den Festmorgen erreichen. Lasst uns niemanden verletzen, während wir Gaben leisten. Vergessen wir nicht, dass wir niemals Zugang zu Güte haben werden, wenn wir nicht auf dem Weg Allah's für die Dinge, die wir lieben, Gaben leisten.
Werte Gläubige!
Unsere Präsidentschaft für religiöse Angelegenheiten und die religiöse Stiftung sagen „unsere Brüderschaft soll mit Zakat gesegnet werden". Wie im vorigen Ramadan werden wir auch in diesem Ramadan den bedürftigen Menschen im In- und Ausland die Hilfe unserer wohltätigen Nation übermitteln. Ihr werdet mit Lebensmittelpaketen auf den Gesichtern von Waisen und Armen ein Lächeln zaubern. Ihr werdet Tausende von Kindern festlich bekleiden. Ihr werdet İftar-Tische für Flüchtlingsfamilien arrangieren. Ihr werdet hoffentlich Anlass sein, dass Bedürftige, die uns Allah anvertraut hat, in unserem Land, in der Geographie der Ummah und auf der ganzen Welt, am Morgen des Festtags glücklich und friedlich aufwachen.
Ich lade Euch ein, an der Kampagne für Wohltaten teilzunehmen, indem Ihr die Muftiämter in den Provinzen und Bezirken sowie die Repräsentanzen der religiösen Stiftung Türkei kontaktiert. Ich flehe Allah an, dass Eure geleisteten Hilfen angenommen werden. Ich beende meine Freitagspredigt mit einem Vers: "Verrichtet Euer Gebet, gibt Zakat. Die Wohltaten, die Ihr vormals für Euch geleistet habe, werdet Ihr auf der Ebene Allah's vorfinden. Wahrlich, Allah sieht ganz genau, was Ihr tut."[4]
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[1] Tevbe, 9/103.
[2] Beyhakî, es-Sünenü'l-kübrâ, III, 542.
[3] Bakara, 2/254.
[4] Bakara, 2/110.
Direktoriat für religiöse Angelegenheiten