Verehrte Muslime!
In dem Vers, den ich rezitiert habe, verkündet unser Allmächtiger Schöpfer: „Zu Seinen Zeichen gehört auch, dass Er euch Gattinnen aus euch selbst erschuf, damit ihr bei ihnen ruht. Und Er hat zwischen euch Liebe und Barmherzigkeit gesetzt. Darin sind fürwahr Zeichen für nachdenkliche Leute."[1]
In dem Hadith, den ich las, sagt unser geliebter Prophet (s.a.w.): „Der Beste von euch ist derjenige, der am besten zu seiner Familie ist. Und unter euch bin ich der derjenige, der am besten zu seiner Familie ist."[2]
Verehrte Muslime!
Mann und Frau, die zwei Hälften eines Ganzen sind, heiraten und teilen sich ein Familiennest. Zwei getrennte Wege, zwei getrennte Leben vereinen sich. Mit der Heirat gründen sie eine friedliche Familie und finden einen festen Unterschlupf für Körper und Seele. Gleichzeitig werden neue Verantwortlichkeiten auferlegt. Die Familie, die sie mit dem Namen Allahs als Zeugen gegründet haben, entwickelt sich und wird mit den Kindern, die Allah ihnen schenkt, vergrößert und verschönert. Die Frau erfährt mit ihren Kindern, die „das Licht ihrer Augen" und „die Freude ihres Herzens" sind, die Ehre und Aufregung Mutter zu sein. Sie ist nun eine Mutter, unter ihren Füßen das Paradies liegt. Der Mann ist jetzt ein Vater, der die Verantwortung für die Erziehung der mit guter Moral ausgestatteten Nachkommen verantwortlich ist. Eltern zu sein, ist solche ein hoher Rang, dass Allah, Der Allmächtige, uns im Zusammenhang mit Seiner Anbetung befiehlt, sie gut zu behandeln.
Geschätzte Muslime!
Die Familie ist ein unvergleichlicher Segen, den unser Schöpfer uns mit Seiner einzigartigen und unübertroffenen Macht gewährt. Sie ist der grundlegende Kern und die Dynamik einer Gesellschaft; der Anlass des Stolzes, der größte Wert und der kostbarste Schatz. Die Familie ist die erste Schule, in der gut und böse, richtig und falsch, schön und hässlich gelernt werden. Sie ist eine Schule, in der Tugenden erworben und Werte, die den Menschen ausmachen, vererbt werden. Die Familie ist eine Festung gegen materielle und moralische Gefahren. Sie ist die Atmosphäre der Liebe, Barmherzigkeit und des Vertrauens und ist die Glückseligkeit des Paradieses auf Erden.
Verehrte Muslime!
Was eine Familie zu einer Familie macht, ist die Beziehung zwischen den Seelen und die Liebe zwischen den Herzen. Eine Familie zu sein bedeutet, eine Verbindung zwischen Gefühlen und Ideen herzustellen; sie ist die Einheit der Herzen. Es bedeutet, den Lebenspartner und die Kinder mit dem Bewusstsein, dass sie das Anvertraute Allahs (Amanah) sind, zu umarmen; sich um ein friedliches Familienleben zu bemühen und diesbezüglich Opfer zu bringen.
Eine Familie zu sein bedeutet, das Familienleben auf ein solides Fundament zu stellen und an den Werten festzuhalten, die die Familie tragen; die Loyalität, Aufrichtigkeit, den Respekt und die Barmherzigkeit zu bewahren, um so der „beste Muslim" zu sein; fair zu sein, nachsichtig, geduldig und loyal zu sein.
Eine Familie zu sein bedeutet, Partner des Glücks und Teil der Traurigkeit zu sein. Sie bedeutet, in guten wie auch in schlechten Zeiten zusammenzuleben, sich allen möglichen Schwierigkeiten der Welt gemeinsam zu stellen; eine Seele in verschiedenen Körpern zu sein und das Glück darin zu suchen, in Übereinstimmung mit Allahs Wohlgefallen zu leben.
Verehrte Muslime!
Machen wir uns den Wert unserer Familie in der heutigen Welt bewusst, in der die Familienwerte missbraucht werden, die Institution der Familie vielen Gefahren ausgesetzt ist und sie diskreditiert wird. Lasst uns in unserem Familienleben und in unserem ganzen Leben keinen Moment von den lebensspendenden Prinzipien unserer erhabenen Religion, dem Islam, abweichen. Lasst uns unseren Nachkommen, die die Freude unseres Lebens sind, unseren Ehepartnern, die uns ein Lebensbegleiter sind, und unseren Eltern, die der Grund unseres Daseins sind, eine Familienatmosphäre bieten, die Frieden und Ruhe spendet.
Vergessen wir nicht, dass eine friedliche Familie mit „der Tür, die sich der Barmherzigkeit öffnet und der Gewalt schließt" möglich ist. Vergessen wir erneut nicht, dass es in diesem kurzen weltlichen Leben niemanden gibt, der mehr an uns denkt als unsere Familie und sich mehr um uns bemüht. Sie verdienen am meisten unser gutes Benehmen, unsere gewissenhafte, barmherzige und faire Haltung.
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[1] Ar-Rum, 30/21.
[2] Tirmizî, Menâkıb, 63.
Generaldirektion für religiöse Dienste