Verehrte Muslime!
Kommt, lasst uns in dieser gesegneten Freitagsstunde über einige der unzähligen Gaben nachdenken, mit denen Allah, Der Allmächtige, uns gesegnet hat:
Unser allmächtiger Schöpfer hat alles, was in den Himmeln und auf der Erde ist, die Nacht und den Tag, die Sonne und den Mond und alle Sterne zum Dienste des Menschen gestellt. Er schickte die Winde, als Boten des Regens, und brachte viele Pflanzen, Weinberge und Gärten aus der toten Erde hervor, die Er mit dem Regen zum Leben erweckte. Er hat die Meere und Ozeane dem Menschen zur Verfügung gestellt und ihm die Brunnen des Ab-ı-Hayat (immerwährendes Leben) gespendet, um seinen Durst zu stillen. Er unterwarf die Tiere, die dem Menschen viele Vorteile für den Lebensunterhalt bieten.
Er hat das Zuhause und die Familie zu einem Ort des Friedens und der Ruhe für die Menschheit gemacht. Er hat die Menschen mit einem Verstand ausgestattet, mit dem er Gut und Böse unterscheiden kann, mit einem Herzen, das fühlen kann, und mit Sinnesorganen, die von Seinen Segnungen profitieren können. Er führte die Menschen aus der Dunkelheit ans Licht mit Seinen Religionen, die die Führer der Wahrheit und der Wahrhaftigkeit sind, mit Seinen Büchern, die die Rechtleitung zur Erleuchtung sind und mit Seinen barmherzigen Gesandten, die die Vorbilder der Moral und der Tugend sind.
Geschätzte Muslime!
Was vom Menschen erwartet wird, ist, seinem Schöpfer zu danken, Der ihm unerschöpfliche Segnungen zuteilwerden ließ. Tatsächlich heißt es in unserem erhabenen Buch, dem heiligen Koran: „So gedenkt Meiner, damit Ich eurer gedenke, und danket Mir und verleugnet Mich nicht."[1]
Die Dankbarkeit (Schukr), die das wichtigste Zeichen unserer Dienerschaft zu Allahs ist, setzt voraus, noch vor den Gaben Denjenigen zu sehen und über Ihn nachzudenken, Der uns diese Gaben geschenkt hat; die Gnade und das Wohlwollen des Allmächtigen anzuerkennen und mit dem zufrieden zu sein, was Er uns beschert hat; den Wert der Segnungen zu erkennen und ihnen gegenüber nicht blind und taub zu sein.
Verehrte Muslime!
Die Danksagung (Schukr) ist nicht nur eine Formulierung mit den Worten. Sie ist der Glaube und die Hingabe im Herzen, das Nachdenken und Lehren-Ziehen mit dem Verstand, die Anbetung und Gehorsam mit den Gliedern. Ja, ein „Alhamdulillah" (Dank und Lob gebühren Allah) mit den Worten ist Dankbarkeit. Es ist Dankbarkeit zu wissen, dass alle Segnungen von Allah kommen und selbst die kleinsten Segnungen wertzuschätzen. Jede gute Tat, die wir aufrichtig tun, ist Dankbarkeit. Unsere rituellen Gebete, die ein Mittel der Erinnerung an Allah und der Ausdruck unserer Aufrichtigkeit sind, sind Danksagungen. Unser Fasten, das ein Schutzschild gegen das Böse und die Sünden ist, ist Dankbarkeit. Unsere Pilgerreisen, bei denen wir die Liebe zum Tawhid (Monotheismus) und das Bewusstsein, eine Ummah (Glaubensgemeinschaft) zu sein, erlangen, sind Dankbarkeit. Unsere Zakah (Armensteuer), Sadaqa (Almosen) und unsere Qurban (Opferungen), die die Manifestation unserer Loyalität gegenüber unserem allmächtigen Schöpfer sind, sind Dankbarkeit. Es ist Dankbarkeit, unseren Glauben, unsere Ibadah (Anbetung) und unseren Gehorsam mit guter Moral zu vervollkommnen.
Verehrte Muslime!
Unser Allmächtiger Schöpfer ist „Schakur"; Er ist Derjenige, Der auf die rechtschaffenen Taten Seiner Diener im Überfluss antwortet. So lasst uns mit Dankbarkeit (Schukr) Allahs Zustimmung und Liebe anstreben. Lasst uns unserem Leben mit Dankbarkeit Ergiebigkeit hinzufügen. Lasst uns von ganzem Herzen der göttlichen Warnung: „An diesem Tage werdet ihr dann gefragt werden, was ihr aus den Gaben des Lebens gemacht habt"[2], Gehör schenken. Lasst uns versuchen, ein dankbarer Diener Allahs zu sein, bevor der Tag der Abrechnung kommt. Lasst uns viel über den folgenden Vers nachdenken: „Und als euer Herr ankündigen ließ: ‚Wahrlich, wenn ihr dankbar seid, will ich euch (noch) mehr geben. Seid ihr jedoch undankbar, dann ist Meine Strafe gewiss streng.'"[3] Vergessen wir nicht, dass uns die Dankbarkeit gebührt, und dass Dankbarkeit den Segen vermehrt. Lasst uns Zuflucht bei Allah suchen vor Undankbarkeit, Unzufriedenheit und Gier. Lasst uns das folgende Bittgebet unseres Propheten (s.a.w.) zu unserem Lebensmotto machen: „Oh Allah! Hilf mir dabei, Deiner zu gedenken, Dir zu danken und Dich gebührend anzubeten!"[4]
________________________________
[1] Al-Baqara, 2/152.
[2] At-Takasur, 102/8.
[3] Abraham, 14/7.
[4] Ebû Dâvûd, Vitr, 26; Nesâî, Sehiv, 60.
Generaldirektion für religiöse Dienste